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SQFARM. Residenzen für aufstrebende Choreograf*innen 2022

  • Writer: SQfarm.
    SQfarm.
  • Feb 1, 2022
  • 3 min read

Updated: Jul 7

Das choreografische Zentrum SQFARM. Fallbach Art Research Movement, ruft nach einer intensiven Phase der Recherche, für das Jahr 2022 ein Residenzprogramm zur Förderung aufstrebender choreografischer Talente im Feld des zeitgenössischen Tanzes auf den Plan.

Ein wichtiger Bestandteil des gesamten Programms beinhaltet seit der Gründung bereits intensive Diskurse mit Künstler*innen, Kurator*innen und Produzent*innen um das Schaffen und ergründen von Ressourcen, den Austausch um künstlerische Bedürfnisse, Realitäten, sowie lokale Strukturen mit Potenzial für künftige internationale Kooperationen. Die Ergebnisse der vergangenen Recherchen veranlassen dazu, im Jahr 2022 mit einem Programm voller unterschiedlicher Stimmen aufzuwarten. Dabei liegt der Fokus auf Choreograf*innen, welche eine natürliche Affinität zur Arbeit in der Natur als Teil ihrer künstlerischen Praxis begreifen. Bei den ausgewählten Künstler*innen handelt es sich um aufstrebende Choreograf*innen mit Hauptwohnsitz in Deutschland, welche großes Interesse hegen, ihre professionelle Entwicklung durch intensive Recherche und Proben im Choreografischen Zentrum SQFARM. auszubauen. Insbesondere in den vergangenen Jahren ist der Bedarf an Programmen zur Förderung und Stärkung des Nachwuchs in den Darstellenden Künsten unumstritten gestiegen. Die Entwicklungen in den vergangenen zwei Jahren und die damit einhergehenden Einschränkungen für Kreativ-schaffende in den darstellenden Künsten ersuchen eine intensive Förderung von Nachwuchstalenten. Durch den einzigartigen Standort der gebotenen Plattform inmitten eines bayerischen Bauernhofs in Oberbayern, werden die Künstler*innen mit einer klanglichen, wie auch mit einer kulturellen Stille konfrontiert. Fern von Institutionen und Strukturen großer Ballungszentren, in der Abgeschiedenheit der Natur, bedingen Theorie und Praxis eine intensive Auseinandersetzung mit der Umgebung in der künstlerischen Arbeit.


Die Initiative SQFARM. Fallbach Art Research Movement versteht sich insbesondere auf die Förderung von aufstrebenden Künstler*innen, stetig darauf bedacht, ungeachtet der individuellen Ästhetiken und Praktiken, eine Chancengleichheit zwischen den neuen Stimmen in der zeitgenössischen darstellenden Kunst zu schaffen. Während ihrer Arbeit werden die Choreograf*innen in ihrem Prozess durch Susan Quinn begleitet. Die Gründerin und künstlerische Direktorin der SQFARM. sowie der SEAD – Salzburg Experimental Academy of Dance, heute eine der führenden Ausbildungsstätten für zeitgenössischen Tanz weltweit, offeriert jahrzehntelange Erfahrung in der Förderung junger Talente. Die ausgewählten Künstler*innen für das Residenzprogramm profitieren von diesem weitreichenden Erfahrungsschatz der ehemaligen Tänzerin der Merci Cunningham Dance Company. Im laufe der Residenz begleitet Susan Quinn die Choreograf*innen als Mentorin und Choreografischer Coach. Zum Abschluss der Residenzen werden die entstandenen Arbeiten der vorgesehenen Choreograf*innen in einem öffentlichen Format präsentiert.


Reut Shemesh finalisierte im Rahmen einer einwöchigen Residenz in Zusammenarbeit mit der BODHI PROJECT Dance Company, auf dem frisch renovierten Gelände der SQfarm Fallbach Art Research Movement, das Stück „Tonky Lonky“.

In einem intensiven Probenprozess entwickelten Shemesh und die Tänzer*innen eine choreografische Sprache, die sich zwischen dokumentarischer Recherche, szenischer Verdichtung und körperlicher Intuition bewegt. „Tonky Lonky“ ist eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Uniformität, Machtstrukturen und den Codes von Gruppenzugehörigkeit. Shemesh, bekannt für ihre präzise Beobachtung sozialer Phänomene, untersucht in diesem Werk Bewegungsmuster aus Militär, Parade, Ritual und Popkultur – und setzt sie in einen kritischen, poetischen Dialog mit Individualität, Emotion und Widerstand. Die Residenz auf der SQfarm bot ideale Bedingungen für eine konzentrierte Arbeitsphase abseits urbaner Ablenkung. Eingebettet in die natürliche Umgebung des bayerischen Alpenvorlands und unterstützt von der Infrastruktur des neu ausgebauten choreografischen Zentrums, konnten künstlerische Tiefe und kollektive Recherche miteinander verzahnt werden. Zum Abschluss der Residenz präsentierte das Ensemble ein Studio Showing von „Tonky Lonky“ – ein exklusiver Einblick in den aktuellen Stand des Prozesses. In einer reduzierten Studioumgebung wurde das entstehende Stück in seiner Rohfassung gezeigt: roh, direkt und ungeschönt. Die Nähe zum Publikum ermöglichte eine unmittelbare Wahrnehmung der choreografischen Arbeit und öffnete den Raum für Reflexion und Dialog. Im anschließenden Publikumsgespräch sprach Reut Shemesh gemeinsam mit den Tänzerinnen über die thematische Herangehensweise, über körperliche Disziplin, soziale Identität und das Spannungsfeld zwischen individueller Ausdruckskraft und kollektiver Form. Die offene Atmosphäre des Gesprächs ermöglichte es den Zuschauerinnen, Fragen zu stellen und eigene Eindrücke zu teilen – ein lebendiger Austausch, der auch Teil von Shemeshs künstlerischer Praxis ist. Die Residenz und das Showing von „Tonky Lonky“ fanden im Rahmen des Eröffnungsprogramms der SQfarm nach deren umfassender baulicher Erweiterung statt. Damit wurde nicht nur ein neues Kapitel für das choreografische Zentrum eröffnet, sondern auch ein starkes Zeichen für künstlerische Forschung und zeitgenössischen Tanz im ländlichen Raum gesetzt.

„Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz . “



 
 
 

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